Andreas Sterr   * 24.02.44 + 2.11.21
Andreas Sterr
* 24.02.44 + 2.11.21

 

In so einigen Gemeinden gibt es Menschen die auf leisen Sohlen viele Spuren in der Orts- oder Vereinsgeschichte hinterlassen. Für Ast war der Andreas Sterr sen. so jemand. Aufgewachsen mitten in Ast, starb, als er gerade 14 Jahre war, der Vater und es fiel ihm die Aufgabe zu, mit seiner Mutter und seinen jüngeren Schwestern den Hof zu führen. Als begabter und leidenschaftlicher Fußballer war er ein paar Jahre darauf bei der Gründung der DJK Ast beteiligt und lange aktiv. 1963 trat er der Freiwilligen Feuerwehr bei. Zu einer Zeit, als die jungen Männer noch mit Traktoren zum Einsatz ausrückten, und Funkgeräte zur Kommunikation erst einige Jahre später eingeführt wurden. Einige Monate später wurde er Mitglied der „Unzertrennlichen“, einem unternehmungslustigen Gesellschaftsverein in Ast. Mit seiner Frau Anneliese bekam er in den folgenden Jahren 4 Kinder und erwies sich als liebevoller Vater und später als begeisterter Großvater.

Eine Freiwillige Feuerwehr steht und fällt mit den Menschen, die für und hinter dem Einsatz für Alle stehen. Die Aster Feuerwehr durfte mit dem Anderl einen Besonderen zu den Seinen zählen. Als Mitte der 80er Jahre ein neuer 1. Kommandant in der Feuerwehr gewählt wurde, stellte er sich dieser Aufgabe. Ab da wehte ein frischer Wind in den Übungen, er legte viel Wert auf gute Ausbildung seiner Mannschaft und die Teilnahmen an Leistungsprüfungen nahmen zu. Sein starkes Engagement für den Nachwuchs merkt man heute noch an der Mitgliederzahl. 1991 wurde der Anderl zum 1. Vorstand gewählt und führte ein paar Jahre später die Möglichkeit für unterstützungswillige Ortsbewohner ein, sich als Sponsoren oder fördernde Mitglieder bei der Feuerwehr zu beteiligen. Die Fahnenweihe zum 120jährigen Jubiläum der Aster Wehr plante und veranstaltete er mit, unter Anderem mit großer Unterstützung seiner Familie. Als ein Mann, der offen für Neues war, befürwortete er als einer der Ersten die Aufnahme von Frauen in den aktiven Dienst.

Bei all seinen Aktivitäten zog es ihn, immer wieder in die Ferne. Mit der Transsibirischen Eisenbahn ging es alleine von Moskau bis nach Peking. Was keine Luxusreise war, denn mit Toilettenpapier bis hin zum Fensterreiniger mußte er sich selbst ausrüsten. Doch dafür gab es Übernachtungen in der Jurte bei Mongolen und neue Freunde. Und auf dem Containerschiff von Italien wochenlang bis Brasilien und weiter nach Argentinien zu reisen ist wahrlich keine Kreuzfahrt. Für ihn war es das Größte. Nachdem er sein Amt als Vorstand 2009 niedergelegt hatte und bis zu seinem Tod Anfang November, nahm er, so es die Gesundheit zuließ, immer an den Veranstaltungen und Versammlungen der Feuerwehr und der Ortsvereine teil. Letzten Samstag gaben seine Kameraden und Freunde ihm schweren Herzens das letzte Geleit, dankbar für seinen Einsatz, seine Leistungen und seine Freundschaft.